Der
ZNHOCH3
in Kooperation mit
Fast Forwork eG iG
und weitere 120 Camps in Deutschland sind der Einladung der
Leuphana-Universität
gefolgt, am Utopie-Sommer 2021 teilzunehmen. Neben Teilnehmer*innen von den beiden Gastgebern haben wir auch freie Plätze an Interessierte vergeben.
Unsere Aufgabe war es, zu einzelnen Themen utopisch zu denken und die Welt der Zukunft zu gestalten. In unserem zweitägigen Camp haben wir das Hauptthema #utopischwachsen entwickelt. Dabei haben wir uns im Wuppertaler CoWorking-Space
mit folgenden Leitfragen beschäftigt:
Wirtschaftswachstum als Klimaretter?
In ihrem Buch „ÖKOnomie: So retten führende Unternehmensaktivist:innen unsere Zukunft“ stellen Jule und Lukas Bosch sich diese Frage:
- „Was wäre, wenn Wirtschaft unseren Planeten nicht ausbeuten, sondern über das eigene Wachstum Ökosysteme zum Wachsen bringen würde?“
Wir gehen noch weiter und fragen:
- Was wäre, wenn Unternehmen und Organisationen in einem kontinuierlichen Wissensaustausch umsetzbare Lösungen und Ziele gemeinsam entwickeln würden?
- Wie sähen solche Visionen, Ziele und Maßnahmen aus?
- Und wie ist die Gesellschaft an dieser Entwicklung beteiligt?
Grenzenlos denken, ist schwerer als man denkt
Am ersten Tag haben wir uns damit beschäftigt, groß und grenzenlos zu denken. Es fällt schwer, ein Bild für die Zukunft zu malen, da man immer ein "WENN" und "ABER" im Kopf hat. Beispielsweise wurde das Bild von grünen und autofreien Autostädten gezeichnet. Aber wie sollen die Menschen dorthin kommen und wie liefert man Waren an, waren Fragestellungen die direkt hinterherkamen. In einer Welt der Grenzen, ist es uns zuerst schwer gefallen, grenzenlos zu denken.
Mit einem "creativewalk around the table" sprudelten die Ideen und einzelne Impulse weiteten die Hirnwindungen der Teilnehmer*innen zu Denkanstößen und brachten tolle neue Aspekte in die Diskussion. Die Clusterung der Themen brachte die Erkenntnis, dass wir den Weg in eine glorreiche Zukunft gezeichnet hatten, aber die Utopie noch zu verschwommen war. #Playmobil und #Lego halfen, einzelne Bilder konkreter werden zu lassen.
Intensive Gruppendiskussion bringt Ergebnisse
Am zweiten Tag haben wir sehr lange über die Ergebnisse des ersten Tages diskutiert und sie mit konkreten Beispielen aus der Unternehmenspraxis und dem privaten Erleben unterlegt.
Austausch mit weiteren Camps
Die Grundlage der Überlegungen, die Utopie und die Erkenntnisse wurden schriftlich festgehalten und ein weiteres Camp zwecks Meinungsaustausch und Platzierung weitere Fragen zur Diskussion gebracht. Unser Partner waren Vertreter*innen der
Heinz-Sielmann-Stiftung, die das Thema Artenvielfalt/Biodiversität
in die Utopie gebracht haben.
Anekdötchen: Die "Erfahreneren" unter uns hatten tolle Erinnerungen an den prominenten Tierfilmer, die teilweise ins Schwärmen ausarteten. Die Jüngeren hingegen mussten sich erst einmal erklären lassen, wer diese Person war. Gut, dass im Camp sonst keine Generationsunterschiede herrschten und von Beginn an keine Berührungsängste zu spüren waren.
Zum Schluss wurde noch ein Teilnehmer aus dem Basis-Camp der Leuphana-Universität per Videocall hinzugeschaltet, der die Utopie des Wohlstandsbegriffes vorstellte. Demnach definiert sich Wohlstand nicht über Eigentum, sondern über das Teilen (Sharing) miteinander. Eine Welt ohne Geld hatte man kurz andiskutiert, war aber zu weitreichend für eine Utopie.
Erkenntnis
Die letzte Aufgabe bestand darin, die Utopie zu verschriftlichen. Wir haben uns entschlossen, aus der Utopie die Vergangenheit zu betrachten und wie es zur Verwirklichung gekommen ist:
UTOPIE
Wirtschaftswachstum als Klimaretter!
Kennt ihr noch das ehemalige Kennzahlensystem unserer Wirtschaftselite?
Damals sind wir Kennzahlen und Schlagworten wie z.B. Shareholder Value, BIP und EBIT hinterher gejagt.
Dies hat maßgeblich zur Vernichtung von natürlichen Ressourcen wie z.B. der Artenvielfalt beigetragen und zur sozialer Ungleichheit geführt.
Damals haben 1% der Menschheit 90% des Geldes besessen.
Der Utopiesommer 2021 stellte eine Zäsur im ökonomischen Handeln und Denken dar.
Daraus hat sich ein komplett neues Wertesystem entwickelt, welches sich wie ein Lauffeuer verbreitet hat.
Im Wuppertaler Camp wurde die Idee entwickelt, dass Unternehmen der Gesellschaft mehr geben als ihr Ressourcen zu entziehen.
Erinnert ihr Euch noch an den kontinuierlichen Wissensaustausch auf Augenhöhe zwischen allen gesellschaftlichen Akteuren?
Insbesondere durch Best Practice haben wir es geschafft qualitatives Wachstum in Form von Lebensqualität zu etablieren.
Wir haben es nun endlich geschafft den Spieß umzudrehen: Wirtschaftswachstum, was in der Vergangenheit als größter Klimakiller galt, rettet nun unsere Lebensgrundlage!
So sind zum Beispiel Beton und Glas durch die Bepflanzung von großen Gebäudeflächen nicht nur klimaneutral gestellt worden, sondern zeigen sich in der langfristigen Gesamtrechnung mit einer positiven CO2 Bilanz und verbessern zugleich, nachgewiesen durch zahlreiche Studien, die Lebenszufriedenheit der Bewohner*innen.
Das neugestaltete Bildungssystem wurde vor allem geprägt von Eigeninitiative der Lernenden und legte besonderen Wert auf den Einklang von Mensch und Natur.
Der internationale akzeptierte Zufriedenheitsindex wurde in Wuppertal geboren und durch den Utopie-Sommer 2021 in alle Welt getragen.
Dankeschön
Ergebnisse aller Utopie-Camps